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Vorteile der Sterilisation bei abgeschlossener Familienplanung oder keinem Kinderwunsch

Vorteile der Sterilisation bei abgeschlossener Familienplanung oder keinem Kinderwunsch
Dr. med. Matthias Stroth
Dr. med. Matthias Stroth ist Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Gemeinsam mit weiteren Kollegen hat er sich in der Praxis „Frauenärzte am Potsdamer Platz“ in Berlin niedergelassen.
Erstellt am 12.01.2022 · Update 24.01.2022
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Einer Sterilisation liegt im Allgemeinen eine abgeschlossene Familienplanung der Patientin zugrunde. Auch die Patientinnen, die überhaupt keine Kinder in ihrem Leben bekommen möchten, entscheiden sich oft für eine Sterilisation.

Was motiviert Frauen, sich sterilisieren zu lassen?

Im Allgemeinen liegt eine abgeschlossene Familienplanung der Patientin dem Wunsch einer Sterilisation zugrunde. Hinzu kommen die Patientinnen, die überhaupt keine Kinder in ihrem Leben bekommen möchten. Oft sind andere Verhütungsmethoden, wie etwa Barrieremethoden (z.B. Kondome), gerade in langen Partnerschaften nicht erwünscht und die Hormone in der Pille werden nicht vertragen. In Deutschland sind aktuell ca. 1,45 Millionen Frauen sterilisiert, mithin 8 % aller Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter.

Welche Voraussetzungen gelten für die Sterilisation?

In Deutschland gibt es – anders als beispielsweise in der Schweiz – kein Gesetz zur Sterilisation. Somit kann theoretisch mit Erreichen der Volljährigkeit, also ab dem 18. Lebensjahr die Operation durchgeführt werden. Es wird jedoch kaum ein Arzt in Deutschland bei einer so jungen Frau den Eingriff durchführen. Praktisch wird kaum vor dem 30 Lebensjahr sterilisiert. Zu beachten ist, dass einerseits kein Arzt zur Durchführung der Sterilisation verpflichtet werden kann, die Patientin diesen Eingriff daher auch von keinem Arzt erzwingen kann. Auf der anderen Seite ist jedoch das Selbstbestimmungsrecht der Patientin zu beachten, welches besagt, dass jede Frau selber entscheiden kann, ob und wie viele Kinder sie in ihrem Leben haben möchte oder nicht.

Welche Vorteile bietet die Sterilisation?

Hauptsächlich genießen die Frauen nach einer Sterilisation eine „neue Freiheit“ ihres Intimlebens: sie können ohne Angst vor einer Schwangerschaft ihre Sexualität ohne Einschränkungen neu erleben. Insbesondere schätzen viele Patientinnen, dass sie auf andere Verhütungsmethoden und deren mögliche Nebenwirkungen nicht mehr angewiesen sind, sondern nur noch entsprechend ihrem natürlichen Zyklus leben können. Sie müssen somit nicht mehr auf die tägliche Einnahme von Hormonen und den damit ggf. verbundenen Nebenwirkungen achten. Die Sterilisation ist mit einem PEARL-Index von 0,1 – 0,3 weltweit eine der sichersten Verhütungsmethoden überhaupt und sicherer als die Antibabypille.

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Was genau passiert bei einer Sterilisation?

Um schwanger zu werden, muss die befruchtete Eizelle vom Eierstock zur Gebärmutter wandern. Bei der Sterilisation wird dieser Weg mittels Durchtrennung der beiden Eileiter blockiert. Bei der Operation werden mittels einer Bauchspiegelung die Eileiter mittig durchtrennt bzw. ein kurzes Stück entfernt und die jeweiligen Endstücke der durchtrennten Eileiter an den Schnittflächen koaguliert und verschlossen. Der Eingriff dauert ca. 25 – 30 Minuten. Ich führe den Eingriff als ambulante Operation durch, eine Übernachtung der Patientin in einer Klinik ist somit nicht erforderlich. Ca. 1 Stunde nach der Operation kann die Patientin das Operationszentrum verlassen.

Kann es zu Komplikationen bei der Operation kommen?

Die Sterilisation ist ein risikoarmer Eingriff. Zwar gibt es allgemeine, einer jeder Operation immanente Risiken, wie etwa die Verletzung von Organen, allergische Reaktionen oder Narkoseunverträglichkeiten. Praktisch kommt dies jedoch so gut wie nie vor. Bei der Bauchspiegelung werden nur sehr kleine Einstiche an der Bauchdecke vorgenommen (sog. „Schlüssellochchirurgie“) und diese am Ende der Operation mit Fäden verschlossen, welche sich von alleine auflösen. Die ersten ein bis zwei Wochen nach der Operation sollte auf Sport verzichtet werden. Die Arbeitsfähigkeit ist – je nach ausgeübter Tätigkeit – ab dem nächsten Tag gegeben.

Gibt es Alternativen zur Operation?

Die Patientinnen sind in der Regel gut über andere Verhütungsmethoden hormoneller und nicht hormoneller Art informiert und wünschen gerade diese nicht. Verhütung ist aber nicht die alleinige Aufgabe der Frau, daher ist auch auf die Möglichkeit der Sterilisation des Mannes (Vasektomie) hinzuweisen. Beide Partner stehen gerade in langfristigen Partnerschaften bei abgeschlossener Familienplanung in der Verantwortung.

Wie sicher ist die Sterilisation?

Die Sterilisation der Frau zählt weltweit zu den sichersten verfügbaren Verhütungsmethoden. Sehr selten können nach einer Sterilisation Eileiterschwangerschaften auftreten. Regelhafte Schwangerschaften in der Gebärmutter sind bei exakter Durchführung der Sterilisation praktisch ausgeschlossen bzw. absolute Raritäten. Beispielsweise ist das Risiko unter einer Antibabypille (PEARL-Index: 0,1 – 0,9) schwanger zu werden gleich bzw. höher.

Kann man nach einer Sterilisation nochmal Kinder bekommen?

Sehr selten ändern sich die Lebensumstände der Patientin nach Vornahme der Sterilisation und sie möchte doch noch einen Kinderwunsch realisieren. Dafür gibt es sodann verschiedene Wege. Einerseits kann operativ versucht werden, die zuvor durchtrennten Eileiter wieder zu vereinigen, was in praxi jedoch oft schwierig und nicht immer erfolgsversprechend ist. Daher wird die Patientin regelmäßig durch eine Kinderwunschbehandlung ihre Schwangerschaft realisieren müssen. Die Kosten solcher Behandlungen sind dann jedoch von der Patientin selber zu tragen.

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