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Schönheits-OPs: Nach dem Eingriff sind die Frauen oftmals selbstsicherer

Schönheits-OPs: Nach dem Eingriff sind die Frauen oftmals selbstsicherer
MUDr. Tomáš Doležal
Führender tschechischer plastischer Chirurg. Seine Schwerpunkte sind die Brustvergrößerung, die Brustmodellierung und die plastische Chirurgie der Nase. Er hat einige Stipendien im Ausland absolviert.
Erstellt am 25.11.2006 · Update 2.11.2020
Darf ich Sie fragen, wie das Gespräch mit einer Patientin und der erste Kontakt mit ihr verlaufen?

dolezal2 Während der ersten Konsultation, die ungefähr eine halbe Stunde bis eine Stunde dauert, mache ich mich mit den Wünschen der Frau vertraut. Danach suchen wir einen gemeinsamen "Mittelweg" aus technischer Machbarkeit und ästhetischen Anforderungen. Gegebenenfalls lenke ich die anfänglichen Vorstellungen der Patientin über das Ergebnis des Eingriffs in realitätsnahe Bahnen. Man muss mit der Patientin bis ins letzte Detail einen Einklang finden. Beide Seiten sollten zufrieden sein. Ich lerne die Gründe kennen, die die Frau zu einer so grundsätzlichen Entscheidung, wie einem Eingriff am menschlichen Körper, geführt haben. Ich mache sie mit dem Operationsverlauf vertraut und zeige ihr Vorher-Nachher-Fotos von anderen Operationen. In dieser Phase bin ich eher Psychologe und finde heraus, was sie in meine Praxis führt. Diese Frauen leiden an keiner sichtbarenKrankheit, sind aber innerlich unglücklich und fühlen sich beengt, aufgrund eines bestimmten Komplexes wegen ihres Aussehens, der außerdem noch eine Reihe weiterer Probleme, wie Unausgeglichenheit und eine allgemeine Unzufriedenheit mit ihrem Leben, mit sich bringt. Nach dem Eingriff sind die Frauen selbstsicherer, und somit geht es ihnen dann auch generell viel besser.

Herr Doktor, kommt es vor, dass Sie bestimmte Operationen ablehnen?

Der Wunsch einer Patientin, ihr Aussehen zu verändern, muss aus ihrem Kopf kommen, es muss ihre Entscheidung sein, hinter der sie fest steht. Manchmal erfahre ich während der Konsultation, dass sie sich auf Druck von außen zum Eingriff entschlossen hat. In solchen Fällen operiere ich nicht. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: es kommt vor, dass in meine Praxis eine Frau kommt, die eine Brustvergrößerung vornehmen lassen will. Sie sagt mir, dass sie mit der Größe ihrer Brüste zufrieden war, solange sie ihren derzeitigen Freund noch nicht kannte. Er mag Frauen mit größeren Brüsten, und verlangt dies auch von seiner Partnerin. Sie hört auf ihn und geht zum Plastischen Chirurg Dabei ist nicht gesagt, dass die erwähnte Beziehung lange hält. Es besteht die Gefahr, dass dieselbe Frau in einem Jahr wiederkommt und um eine Entfernung des Implantats bittet. Zu den auffälligen Patientinnen gehören auch Frauen mit bestimmten psychischen Problemen. Sie werden nicht wahrgenommen, haben wenige Freunde und andere Menschen gehen einem Gespräch mit ihnen aus dem Weg. Solche Frauen suchen die Gründe für das Desinteresse der Anderen in ihrem Aussehen und gehen davon aus, dass sich das Problem mit einer Veränderung ihres Äußeren löst. Sie finden deshalb an ihrer Figur oder in ihrem Gesicht objektive Abweichungen oder Unebenheiten und machen diese zur Ursache all ihrer Probleme. Solche Patientinnen sind zwar nach einer Operation zufriedener mit ihrem Aussehen, aber ihre Probleme sind damit nicht gelöst. Von ihrer Umgebung werden sie auch weiterhin nicht wahrgenommen, sodass sie sich zu einem weiteren Eingriff entschließen oder den Chirurg nachlässiger oder schlechter Arbeit bezichtigen. Derartige potentielle Patientinnen operiere ich nicht und versuche, ihre Absichten während der ersten Konsultation in der Praxis zu enthüllen.

Fühlen Sie sich eher als Künstler, Arzt oder Psychologe?

Alles in einem. In erster Linie bin ich natürlich Chirurg. Ohne die Medizin gäbe es das Handwerk Plastische Chirurgie nicht. Eine entsprechende Ausbildung und Attestierung sind nötig. Der Weg zum Plastischen Chirurg ist weit, erst ungefähr zehn Jahre nach der Promotion darf man diese Bezeichnung offiziell führen. Gleichzeitig sollte er eine künstlerische Veranlagung und gestalterisches Talent haben. Wichtig sind Vorstellungsvermögen und ästhetischer Sinn, und außer der ärztlichen Anatomie sollte ihm auch die ästhetische Anatomie bildender Künstler nicht fremd sein. Zur Rolle des Psychologen habe ich mich schon geäußert. Entscheidend ist es, den richtigen Weg für Chirurg und Patientin zu finden. Sie müssen sich klar machen, dass wir, auch wenn diese Fachrichtung so, wie auch jede andere medizinische Fachrichtung, routiniert funktioniert, nicht alles wie vom "Fließband" erwarten können. Man muss sich in die Bedürfnisse des entsprechenden Menschen einfühlen und herausfinden, ob wir die Wünsche der Patientin mit Hilfe einer Operation erfüllen können.

Welcher gesellschaftlichen Schicht gehören die meisten Ihrer Patientinnen an? Welchem Beruf gehen sie am Häufigsten nach?

Das kann ich Ihnen nicht genau sagen, da ich den Beruf einer Patientin nicht erfrage. Allgemein aber interessieren sich Frauen aus der Mittelschicht für eine Brustkorrektur. Sie sind mit dem Verlust der Form ihrer Brüste nach dem Stillen unzufrieden und leiden auch psychisch darunter. Bei einer Brustvergrößerung ist das Klientel ähnlich wie bei einer Mammaplastik. Frauen wollen den Schwund des Brustgewebes nach einer Schwangerschaft wieder "auffüllen", oder es handelt sich um Patientinnen, die mit ihrem Aussehen Geld verdienen, z.B. Tänzerinnen, Striperinnen usw. In meine Praxis kommen auch junge Mädchen, die aufgrund kleiner Brüste unter einem Komplex leiden.

Wann ist, Ihrer Meinung nach, der günstigste Zeitpunkt für eine Operation?

Am optimalsten sind die kälteren Monate. Der Hochsommer ist ungünstig, da die Narben für zwei bis drei Monate keiner Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden sollten, und auch ein Schwitzen in den Verbänden ist während des Verheilens nicht das Beste. Allerdings müssen Sie sich auch vor Augen führen, dass es Gebiete gibt, in denen die Temperatur ganzjährig nicht unter zwanzig Grad fällt, und Schönheitsoperationen werden dort ganzjährig vorgenommen.

Kommt es vor, dass der Körper von Patientinnen Implantate abstösst oder Narben schlecht verheilen und die Patientinnen unzufrieden sind? Gibt es in der Plastischen Chirurgie eine "Reklamationsordnung"?

Kein Plastischer Chirurg sollte Ihnen einen hundertprozentigen Erfolg der Operation garantieren. Die Risiken einer Brustvergrößerung sind gut ausgelotet. Zu den häufigsten Komplikationen gehört die Bildung sog. Kapseln. Es handelt sich um eine Brustverhärtung, bei der der Körper eine dicke Gewebeschicht um die gesamte Oberfläche des Imlantats bildet. Dieses Problem ist allerdings in den meisten Fällen chirurgisch lösbar. Kapseln treten bei ungefähr drei Prozent aller Patientinnen auf.

Welches sind die ersten Reaktionen der Patientinnen nach Entfernung der Verbände?

Während der ersten Konsultation wird die Patientin noch vor dem Eingriff mit Hilfe von Fotos mit dem Operationsverlauf vertraut gemacht, und auf den Zustand nach der Operation ist sie vorher vorbereitet.

Reden Sie Patientinnen manchmal ihren erträumten Eingriff, auch gegen deren Willen, aus?

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Zwei Beispiele habe ich schon erwähnt. Allgemein aber lehne ich alle Operationen ab, die die Grenzen der Tragbarkeit, Ästhetik und technischen Machbarkeit überschreiten. Bei der Planung eines Eingriffs muss man die Figur eines Menschen berücksichtigen, d.h., wie eine eventuelle Operation sein gesamtes Aussehen beeinflusst. Eine Brustvergrößerung wirkt bei großen Frauen anders als bei kleinen usw.

Wie viele Operationen nehmen Sie pro Monat im Schnitt vor?

Es handelt sich um ungefähr zehn bis zwölf Operationen wöchentlich, davon etwa hundert Brustvergrößerungen pro Jahr.

Zum Schluss, wie würden Sie die Synonyme "Ideale Figur" und "Schöne Frau" definieren?

Das geht wahrscheinlich leider nicht. Natürlich gibt es objektiv ideale Proportionen, aber diese sind zeitlich und gesellschaftlich bedingt und örtlich und kulturell begrenzt. Das derzeitige Schönheitsideal z.B. in Brasilien ist anders als das gegenwärtige Schönheitsideal bei uns. In den Zwanziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts waren Aussehen und Schönheitsideal der Frauen anders als heute. Man muss sich auch klar machen, dass das Ideal von der weiblichen Schönheit kein heutiges Phänomen ist, sondern schon immer gegenwärtig war. Wenn auch anders.

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