Ist Bruststraffung unbedingt notwendig?

Question

ich hätte eine Frage an die Experten.

Leider habe ich nur von meinem Shooting Bilder um mein Anliegen besser zu formulieren. Durch Schwangerschaften / stillen sowie Gewichtsschwankungen von 52 kg nach der 2ten Schwangerschaft bis 98 kg Körpergewicht nach der dritten haben meine Brüste ziemlich gelitten. Da ich jetzt 44 werde, und somit die Familienplanung ad akta gelegt, und ich jetzt mal was für mich tun werde, möchte ich mir wieder zu meinem alten Busen verhelfen. Wovor ich aber Angst habe, bisher hat mir jeder Arzt zu einer Straffung geraten (habe tierisch Angst das die Narben (T-Schnitt) nachher zu sehr auffallen :-/)

Nun zu meiner Frage...

wäre es möglich meine Brust mit Implanten so aufzufüllen das eine Straffung nicht notwendig wird? Aktuell habe 85 B und als Milchlieferant hatte ich ein großes D. Denn so übel finde ich meine Brustform / Busen nicht, nur halt etwas leer 

 
man sieht ja das wenn Sie hochgeschnallt werden wieder fülle haben, wie auf dem einen Bild zu sehen ist. Ist dies mit NUR Implantaten rein setzen machbar oder wird es kein gutes Ergebnis?


 p.s. Seit 10 Jahren halte ich aber meine 68-70 Kg (Sommer und Wintergewicht ;-) )

Praxis Dr. Edelmann · Accepted Answer

Ästhetische Brustchirurgie führe ich seit 1985 durch.

Bei einer Mastopexie (Bruststraffung - narbenarme Schnittführung und keinesfalls eine T-Schnittführung!) wird das Volumen Ihrer Brust komprimiert. Ihre Brust wirkt dadurch größer, Sie werden jedoch die derzeitige BH-Größe beibehalten. 

Bei einer Augmentationsplastik ist in Ihrem Falle keine zusätzliche Mastopexie mit äußerer Schnittführung nötig. Je nach Implantatgröße und intraoperativem Befund werden ggf. zur Straffung zusätzliche innere Pexienähte angelegt.  

Bei Interesse vereinbaren Sie gerne unter  einen Termin in meiner Sprechstunde - auch Samstags.

Beste Grüße aus Frankfurt,

Dr. med. Paul J. Edelmann.

Dr. med. Joachim Graf von Finckenstein · Answer

Neben einigen anderen Tricks ja, der sog. Dual plane.

Finckenstein Starnberg

Dr. med. Jürgen Hermann Reus · Answer

Hallo Sunny,
wie wäre es mit Eigenfett?
Wir haben beste Erfahrungen auch mit grossen Transplantatmengen.
Das machen wir 5-8x pro Woche. Die Brust hängt dann zwar ein bischen, aber das scheint ja nicht Ihr Problem zu sein.

beste Grüsse Dr. Reus

Praxis Dr. Edelmann · Answer

"...Bei den inneren Pexienähte ist das so wie mit einem inneren BH wenn ich es richtig verstanden habe?" Das ist richtig. 

Zum Thema Implantattyp und Implantatlage gebe ich noch folgende Anmerkungen: 

Ich verwende ausschließlich Implantate, die von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zugelassen sind und bevorzuge hierbei Saline-Implantate - wie auch die meisten amerikanischen Plastischen Chirurgen.
Soweit mir bekannt ist sind bis heute nur bestimmte Implantate der Firmen MENTOR und Allergan von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zugelassen. Da die FDA strengste medizinische Verfahrensvoraussetzungen für die Zulassung von "medical devices" (Brustimplantate, Herzschrittmacher, Hüft- und Kniegelenke etc.) hat, verwende und empfehle ich ausschließlich selbige Implantate. 

In Europa existieren bis heute keinerlei Zulassungsverfahren für „medical devices“ – aus meiner Sicht ein Unding! 

Ich arbeite mit Implantaten der Firma MENTOR, dem "Rolls Royce" unter den Herstellern von Brustimplantaten und halte Saline-Implantate (= Kochsalz auffüllbare Implantate) für die beste Wahl, denn:

1.) Sie verursachen deutlich seltener eine Kapselkontraktur. Eine Kapselkontraktur ist eine Schrumpfung der Kapsel, die sich um das Implantat bildet, die wiederum zu einer Verhärtung und Verformung der Brust führt. In der gesamten medizinischen Fachliteratur ist seit 50 Jahren bestätigt, dass Kochsalz gefüllte Implantate (Saline-Implantate) deutlich seltenener eine Kapselkontraktur verursachen als Silicongel-Implantate. "Meine" Kapselkontrakturrate liegt bei unter einem (!) Prozent.

2.) Saline-Implantate sind (Röntgen-) Strahlen durchlässig; Silicongel-Implantate hingegen nicht. Dies bedeutet, dass bei Saline-Implantaten weiterhin mittels bildgebenden Untersuchungen (Mammographie, Röntgen etc) Tumore diagnostiziert werden können. 
Dies ist bei Verwendung von Silicongel-Implantaten nicht der Fall. Krebsherde an Brust, Lunge etc werden durch die oben genannten Diagnostikverfahren nicht erkannt.
In diesem Zusammenhang gebe ich zu bedenken, dass statistisch gesehen jede 7. Frau an Brustkrebs erkrankt.

3.) Bei Saline-Implantaten ist keine regelmäßige Kontrolluntersuchung (Sonographie, MRT) nötig, um einen eventuellen Defekt der Implantate auszuschließen. Bei Silikongel-Implantaten wird dies empfohlen.

4.) In den vergangenen 50 Jahren - seitdem sowohl Saline-Implantate alsauch Silicongel-Implantate hergestellt werden - ist in der Fachliteratur nie ein Artikel erschienen, der ein Gesundheitsrisiko oder eine Erkrankung in Verbindung mit Saline-Implantaten beschrieben hat. Es sind hingegen viele Artikel publiziert worden, die Krankheiten im Zusammenhang mit Silicongel-Implantaten vermuten, wie z.B. Kollangenosen, Blutkrebs, Sklerodermie, Lupus Erythematodes etc..
Der Tastbefund von MENTOR Saline-Implantaten (UBM) ist von Silicongel-Implantaten nicht zu unterscheiden. Die Operationsergebnisse sind natürlich. 
Das von Kollegen (w/m) immer wieder erwähnte "Gluckern" bei Saline-Implantaten ensteht ausschließlich bei unsachgemäßem Auffüllen der Implantate. Dies sollte einem Operateur nicht passieren!

Jedes Implantat kann subglanulär, subfaszial (= über den Brustmuskeln), nur unter den M. pectoralis major oder unter allen Brustmuskeln platziert werden. 
Ich bevorzuge es, runde Implantate unter sämtliche Brustmuskeln zu legen, weil:

1. in dieser Position die Implantate nicht "verrutschen" können, 
2. mehr Gewebe zwischen Haut und Implantat liegt, man somit
3. einen natürlicheren Tastbefund hat und weil
4. diese Lokalisation die sauberste Lage (steril) für das Implantat als Fremdkörper ist. 
Da Muskelgewebe sehr stark durchblutet ist, ist die Gefahr eines Infekts bei einer Implantatlage unter der Muskulatur geringer.
Drüsengewebe hingegen hat eine Öffnung nach außen (Drüsengänge), es ist weniger gut durchblutet und daher mit Antikörpern nicht so optimal versorgt, was das Infektionsrisiko bei einer Implantatlage unter dem Drüsengewebe erhöht. 

Wenn anatomisch geformte Implantate aus anatomischen Gründen nicht unbedingt erforderlich sind, rate ich von diesen ab und bevorzuge runde Implantate, denn wenn anatomische Implantate rotieren (oft beschriebenes Risiko), führt dies zu einem unschönen Ergebnis, was wiederum operativ korrigiert werden muss.  

Kolleg/inn/en geben gerne zu bedenken, Saline-Implantate verlören Volumen... Auch diese Behauptung ist schlichtweg falsch. Ich habe dies in meiner jahrzehntelangen Tätigkeit beim Austausch solcher Implantate stets überprüft und festgestellt, dass selbst nach bis zu 20 Jahren exakt das eingefüllte Volumen weiterhin vorhanden war. 

Zum Thema Stuttgarter Gürtel:
Keine meiner Patientinnen hat jemals einen Stuttgarter Gürtel getragen, weil dieser bei meiner Operationstechnik schlichtweg unnötig ist. 
Wenn die submuskulären Implantattaschen in der Form frei präpariert sind, dass die Implantate hierin den perfekten Sitz haben, dann brauche ich keinen Stuttgarter Gürtel, um die Implantate in ihrer Position zu halten. 
Wurden die Implantattaschen hingegen nicht perfekt modelliert, kann ich auch nicht mit einem Stuttgarter Gürtel die Lage der Implantate so manupulieren, dass diese in eine perfekte Position finden.
Meine Patientinnen sind angewiesen, 2-3 Wochen postoperativ gar keinen BH zu tragen, weil ich vermeiden möchte, dass durch einen zu eng sitzenden BH die frei präparierten Implantattaschen verkleben und somit unser Ergebnis gefährdet ist. 
Hiernach können Sie jeden BH tragen, der Ihnen gefällt - oder auch gar keinen.

Gerne vereinbaren Sie unter  einen Termin in meiner Sprechstunde - auch Samstags. Hier besprechen wir u.a. Größe und Profil der für Sie geeigneten Implantate. 

Beste Grüße aus Frankfurt,

Dr. med. Paul J. Edelmann.

Dr. med. Joachim Graf von Finckenstein · Answer

Liebe Sunny!

Soweit es das Photo hergibt, sollte eine Brustvergrößerung ohne Straffung möglich sein. Die Straffungen hinterlassen immer sichtbare Narben, die man -wenn möglich- vermeiden sollte.
Es gibt technische Tricks die Anhebung der Brust durch die Implantatlage vorzunehmen. In den meisten Fällen gelingt das bei Grenzfällen wie Ihren.
mfg,
Dr von Finckenstein

Dr. med. Joachim Karl Grab · Answer

Liebe Sunny,
Sie sollten nicht zuviel Angst vor den Narben haben! Die Narbe in der Unterbrustfalte wird nicht wesentlich  breiter sein müssen, als die Narbe einer alleinigen Brustvergrösserung, die vertikale Narbe heilt in der Regel sehr unauffällig aus, wenn sie fachmännisch genäht und korrekt nachbehandelt wird, die Narbe um den Warzenhof erspart Ihnen dessen Aufdehnung durch das sonst erforderliche, viel zu große Implantat.
Sie sollten viel mehr die unschlagbare Form Ihrer Brüste schätzen, die Sie durch die gleichzeitige Straffung erreichen können.
Alles Gute und herzliche Grüße aus Mannheim !
Dr. med. Joachim Grab

Dr. med. Juan Maria Garcia · Answer

Brustvergrößerung ohne Bruststraffung

Hallo sunny,

es wird kein schönes Ergebnis! 
Ich verstehe Ihre Bedenken bzgl. weiterer Narben aber mit einem Implantat zur alleinigen Brustvergrößerung wird Ihr eigenes Brustgewebe weiterhin hängen und die Brustwarze "traurig" nach unten schauen. Sie haben dann das Implantat mit schönem Décolleté oben sitzen (an der richtigen Stelle) aber Ihre Brust hängt schlaff darüber.

Lassen Sie sich von einem PC in IHrer Nähe beraten!

Viel Erfolg
Mit herzlichem Gruß aus München
Ihr J.M.Garcia
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

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