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Brustverkleinerung - Ein Experteninterview mit Dr. Maria Wiedner

Brustverkleinerung - Ein Experteninterview mit Dr. Maria Wiedner
Dr. med. univ. Maria Wiedner hat sich als plastische Chirurgin auf Bodycontouring und Brustchirurgie spezialisiert. Zusammen mit ihrem kompetenten Team ist sie von Köln aus tätig.
Erstellt am 8.09.2022 · Update 8.09.2022

Frau Dr. Maria Wiedner ist bereits seit mehr als zehn Jahren Fachärztin für Plastische und Ästhetische Medizin und kann insbesondere im Bereich der Brustchirurgie auf viel Erfahrung und Expertise zurückgreifen. Im Interview beantwortet sie die wichtigsten Fragen zum Thema Brustverkleinerung. 

Worin besteht das Verfahren einer Brustverkleinerung?

Eine Brustverkleinerung ist automatisch auch immer eine Bruststraffung, bei der ein Überschuss an Haut-, Fett- und Drüsengewebe entfernt wird. Die Brustwarzen werden dabei wieder an eine höhere, jugendlichere Position gebracht und die Brust nach den Wünschen der Patientin verkleinert und neu geformt. In den letzten Jahren hat es sich etabliert, dass zusätzlich ein innerer BH aus eigenem Gewebe der Patientin geformt wird, was mehr Stabilität und Schutz vor Wundheilungsstörungen bringt.

Welche Aspekte werden vor einer Brustverkleinerung geprüft?

Die Patientin muss allgemein gesund und für eine Narkose geeignet sein, da der Eingriff in Vollnarkose durchgeführt wird. Auch müssen mögliche bösartige Veränderungen im Gewebe im Vorfeld mittels Ultraschall oder Mammographie ausgeschlossen werden. Das entnommene Gewebe wird üblicherweise zusätzlich feingeweblich untersucht. Wichtig sind realistische Vorstellungen über das mögliche Ergebnis nach der Operation, das wir gemeinsam nach einer persönlichen Untersuchung anhand von Vorher-Nachher-Bildern ausführlich besprechen.

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Frau Dr. Wiedner während einer Rede auf einem Kongress.

Wer ist eine geeignete Kandidatin für diese Operation?

Patientinnen mit einer großen oder hängenden Brust, die unter dem Gewicht und Hautüberschuss leiden. Es entstehen bei diesen Operationen relativ lange Narben, die man akzeptieren muss. Hier geben wir aber zahlreiche Tipps zu weiteren Pflegemaßnahmen, um die Narben möglichst zart werden zu lassen.

Was sind die häufigsten Gründe warum sich Kandidatinnen für eine OP entscheiden?

Die häufgsten Gründe sind chronische Nackenschmerzen, das Einschneiden von BH-Trägern an den Schultern, kosmetische Gründe und Probleme beim Sport durch das große Gewicht. Die Operation wird auch oft im Rahmen eines Mommy-Makeovers durchgeführt, da sich die Brust während der Schwangerschaft- und Stillperiode oft stark verändert und sich die Mütter den Zustand von früher wieder wünschen.

Inwieweit kann eine Brustverkleinerung zur Erleichterung von Beschwerden beitragen?

Die Brustverkleinerung ist eine sehr gute Methode, das Gewicht zu reduzieren und damit Nackenbeschwerden und Haltungsschäden im oberen Rückenbereich zu minimieren. Schon in den ersten Wochen nach der Operation sehe ich bei meinen Patientinnen die positiv veränderte Körperhaltung. Die Operation führt im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Erleichterung.

Wird dieses Operation üblicherweise von der Krankenkasse übernommen und wie ist hierzu das Verfahren?

Die Operation kann in sehr ausgeprägten Fällen nach Stellen eines Antrags auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse vom Kostenträger übernommen werden. Es müssen dabei medizinische Probleme nachgewiesen werden, d.h. z.B. therapie-resistente Nackenschmerzen oder chronisches Wundsein unter der Brust. Am besten man sammelt all diese Befunde von den verschiedenen Ärzten und reicht den Antrag mit einem Befundbericht eines Plastischen Chirurgen zusammen mit aussagekräftigen Fotos bei der Krankenkasse ein. 

Welche Aspekte werden durch eine Brustverkleinerung korrigiert?

Die Brustverkleinerung korrigiert ganzheitlich die Größe, das Gewicht und die Form der Brust. Auch werden die Warzenhöfe symmetrisch verkleinert und, wenn nötig, in eine passende Höhe gebracht. Als sehr störend wird von vielen Patientinnen auch das Aufliegen der Brusthaut auf dem Oberbauch beschrieben, auch das wird durch die Straffung und Verkleinerung korrigiert. 

Auf welche Größe ist es möglich die Brüste zu verkleinern und wie wird dies entschieden?

Das ist sehr individuell und nimmt einen großen Teil der Beratung ein. Was man kaum verändern kann ist die Brustbasis, d.h. wo die Brust am Brustkorb ansetzt. Wenn die Brust die ganze Breite einnimmt, kann man sie nur wenig verschmälern. Dann ist auch immer die Frage, soll die Brust wirklich möglichst klein werden oder soll sie lediglich kleiner und straffer mit einer schönen Form und Projektion sein. Nachdem die verschiedenen BH-Hersteller unterschiedliche Größen anbieten, kann ich mich nicht auf eine bestimmte BH-Größe als Ergebnis festlegen, aber es gibt eine gute Annäherung, wenn die Patientin sagt, sie möchte ein B-Körbchen oder ein D-Körbchen. Die Entscheidung liegt natürlich bei der Patientin, ist aber von der Anatomie mit vorgegeben. 

Welche Techniken gibt es für dieses Verfahren?

Die Techniken werden meist nach dem zu erwartenden Narbenbild eingeteilt. Kleine Straffungen und Verkleinerungen können mit narbensparenden Techniken durchgeführt werden, d.h. die Narbe geht rund um den Warzenhof und dann senkrecht nach unten bis an die Unterbrustfalte und sehen aus wie ein Lollipop oder I.

Bei richtigen Brustverkleinerungen oder Straffungen muss meist mehr Haut entfernt werden und dann verwende ich die klassische T-Technik. Hier sieht das Narbenbild wie ein Anker aus oder eben wie ein umgekehrtes T und es entsteht zusätzlich eine Narbe in der Unterbrustfalte. Das ist bei meinen Patientinnen die häufigste Methode. Hier kann man auch gut den inneren BH formen, was bei den narbensparenden Techniken nicht möglich ist. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Art, wie man die Brustwarze nach oben versetzt. Es hat sich gezeigt, dass der medio-craniale Stiel die sicherste Durchblutung bringt, weshalb ich den bevorzugt verwende. Wichtig ist, dass man in seiner Ausbildung viele verschiedene Techniken lernt, damit man dann flexibel auf Besonderheiten eingehen kann. Hier bin ich meinen unterschiedlichen Lehrern sehr dankbar. 

Können bei einer Brustverkleinerung Implantate eingesetzt werden, und zu welchem Zweck?

Die Kombination aus Implantation von Silikonimplantaten und Straffen bzw. Verkleinern der Brust ist möglich, wird aber bei uns noch eher selten nachgefragt. Die Patientinnen, die unter dem Gewicht und Hängen der Brust sehr leiden, möchten meist kein weiteres Gewicht durch Implantate bekommen. Aber es ist eine mögliche Kombination, bei der man das eigene Brustgewebe, das in den unteren Bereichen zu viel ist, wegnimmt und ein kleines Implantat einsetzt, um die oberen Bereiche der Brust zu betonen. Eine Betonung der oberen Brustpole und ein volles Decolleté ist ohne die Verwendung von Implantaten dauerhaft nicht möglich.

Wann wird eine Brustverkleinerung inklusive Straffung vorgenommen?

Es wird bei einer Brustverkleinerung immer gleichzeitig eine Straffung vorgenommen. Bei der Straffung wird hauptsächlich ein Hautüberschuss entfernt, bei der Verkleinerung wird zusätzlich noch Fett- und Drüsengewebe entfernt, je nach Wunsch der Patientin.

Werden die Nippel üblicherweise ebenfalls an die neue Brust angepasst?

Die Nippel selbst werden auf eine höhere Position gebracht. Angepasst wird aber auch immer der Warzenhof, der bei vielen Patientinnen vergrößert und asymmetrisch ist. Wir verwenden hier standardisierte Schablonen mit einem Durchmesser von 38 – 42 mm, auch hier kann die Patientin ihre Wünsche äußern und das Aussehen natürlich mitbestimmen.

Wie verläuft die postoperative Phase?

Nach der Operation empfehle ich eine stationäre Überwachung von 1-2 Tagen. Bei ausgedehnten Brustverkleinerungen lege ich auch Wunddrainagen ein, damit Wundsekret abfließen kann. Diese werden dann vorsichtig beim Verbandwechsel gezogen, den wir vor der Entlassung durchführen. Die Patientinnen sollen für 6 Wochen einen Kompressions-BH Tag und Nacht tragen. Die Wunden selbst werden mit speziellen Pflastern abgedeckt, die im Rahmen der Kontrolluntersuchung von uns entfernt oder gewechselt werden. Wenn alles gut abgeheilt ist, geben wir den Patientinnen noch Tipps für die Narbenpflege.

Ab wann sind die Ergebnisse der OP sichtbar?

Erste Veränderungen sind natürlich sofort nach der Operation sichtbar, aber das Ergebnis ändert sich in den ersten Wochen und Monaten nach der Operation noch sehr deutlich. Bei der Straffung wird eine Überkorrektur durchgeführt, wodurch am Anfang die Brust oben rund und unten flach ist, umgekehrt wie bei einer normalen Brust. Dieser Zustand ändert sich aber schon in den ersten Wochen und nach ca. 3 Monaten kann man das Ergebnis dann schon erahnen. Das endgültige Ergebnis, wo die Narben reif sind und keine Schwellungen mehr auftreten, erreicht man nach ca. einem Jahr.

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