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Wie wird der Endpreis für einen ästhetischen Eingriff bestimmt?

Wie wird der Endpreis für einen ästhetischen Eingriff bestimmt?
Dr. med. Mehmet Atila
Dr. Atila ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und u.a. spezialisiert auf die narbensparende I-Schnitt Brustverkleinerung oder Haartransplantationen in Mikro-FUE Technik.
Erstellt am 16.05.2019 · Update 12.04.2021
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Der Preis ist ein wichtiges Kriterium in dem Entscheidungsprozess des Patienten, ähnlich wie die Transparenz und das Vertrauen in die Infos, die im Internet zu finden sind. Diese Faktoren spielen eine große Rolle für die Suchenden. Ist es möglich, einen pauschalen Preis für einen plastisch-ästhetischen Eingriff oder Behandlung zu nennen?

Ärzten ist es nicht erlaubt, Pauschalpreise zu nennen. Jede Behandlung muss nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) individuell berechnet werden. Einige Kliniken führen im Internet die Preise an, in der Regel handelt es sich aber um GmbHs, die nicht nach der Gebührenordnung für Ärzte abrechnen.

Somit geht es um eine Umgehung der Verordnung. Grundsätzlich dürfen freiberufliche Ärzte nur nach GOÄ abrechnen. Es ist jedoch möglich, die Ab-Preise für bestimmte Behandlungen zu nennen. In solchen Fällen wird die Mindestgebühr erhoben, die anschließend natürlich individuell für jeden Patienten angepasst werden muss.

Was muss alles bei dem Beratungsgespräch und während der Untersuchung erörtert werden in Bezug auf Preis?

Der Preis ist immer abhängig vom Aufwand, der bei jedem Patienten natürlich individuell im Beratungsgespräch bestimmt wird. Zum Beispiel wenn bei einer Brustvergrößerung zusätzlich eine Straffung durchgeführt wird, wird der Preis etwas höher.

Darüber hinaus spielt es auch eine Rolle, welche Implantate bei der Brustvergrößerung verwendet werden. Zum Beispiel die leichten B-Lite Implantate sind in der Herstellung aufwendiger und dementsprechend teurer als herkömmliche Implantate.

Dann spielen natürlich individuelle Gegebenheiten eine wichtige Rolle: Wir müssen berücksichtigen, wie stark die Brust erschlafft ist, ob eine zusätzliche Straffung durchgeführt wird, usw. Bei einer Fettabsaugung kommt es darauf an, wie viel Fettgewebe zu entfernen ist, also auch hier ist der Preis individuell abhängig vom Aufwand und natürlich auch von der Anzahl der Zonen, die abgesaugt werden sollten.

Umso mehr Zeit der Operateur für eine Operation braucht, umso höher wird natürlich auch der Preis, weil jede OP-Minute in Deutschland sehr teuer ist. Dementsprechend erhöht sich der Preis nach dem Aufwand und auch nach den verwendeten Materialien und Techniken.

So können wir bei einer Fettabsaugung z.B. noch einen Laser einsetzen, um die Haut zu straffen. Die zusätzlichen Kosten für den Laser und auch die zusätzlichen Kosten für den damit entstehenden Zeitaufwand müssen dann selbstverständlich berechnet werden.

Was spricht dagegen, im Internet Richtpreise zu veröffentlichen, damit die Patienten eine Orientierung bekommen?

Richtpreise oder Pauschalreise sind in Deutschland für freiberufliche Ärzte nicht erlaubt: jeder Arzt muss nach der Gebührenordnung für Ärzte abrechnen.

Dagegen spricht die Tatsache, dass einige Klinikketten (GmbHs), die angestellte Ärzte haben und nicht nach der GOÄ abrechnen, sehr niedrige Pauschalpreise anführen, um Patienten letztendlich in deren Kliniken zu locken. Und der Patient wird dann in der Klinik leider mit weiteren Kosten wie zum Beispiel Narkosekosten, Mehrwertsteuer, Nachsorgekosten (z. B. Kompressions-BH) konfrontiert.

Diese Vorgehensweisen halte ich für sehr unseriös. Die Preisnennung sollte transparent sein, wobei der Patient wissen sollte, welche Leistung er für sein Geld bekommt. Wir versuchen immer einen All Inclusive Service zu bieten.

Dies bedeutet, dass in unseren Preisen die Narkosekosten, OP-Kosten, die Mehrwertsteuer, alle Materialien inkl. Mieder und die gesamten Nachsorgekosten in dem Preis beinhaltet sind. Der Patient muss wissen, dass ihm keine zusätzlichen Kosten entstehen werden. Bei vielen OPs ist bei uns darüber hinaus auch eine Folgekostenversicherung im Preis integriert.

Woraus besteht der OP-Preis?

Abgesehen von den oben genannten Kosten besteht der OP-Preis aus dem ärztlichen Honorar, was ebenfalls aufgeführt werden sollte. Dieser setzt sich dann nach der Gebührenordnung für Ärzte zusammen. Den genauen Preis muss jedoch selbst der Arzt individuell je nach Aufwand bestimmen.

Was kann noch dazu kommen, bzw. was rechnen die Patienten noch dazu, wenn wir von einem Endpreis sprechen? 

Kosten, die im Nachgang individuell je nach der Operation noch entstehen können, sind z.B. die Reisekosten (der Patient kommt in der Regel zum Beratungsgespräch, zur Operation und zur Nachkontrolle). Es gibt Kliniken, die einen Reise-Service anbieten, dieser ist in der Regel aber nur bei OP-Buchung und bis zu einer bestimmten Kilometerzahl inklusive und gewöhnlich erhöht sich dann auch der OP-Preis dementsprechend.

Zu den zusätzlichen Kosten gehört auch die Narbenpflege. Wenn im Rahmen der Operation das Gewebe entfernt wird, muss dieses Gewebe oft von einem Pathologen untersucht werden. Auch diese Kosten kann der Arzt in der Regel nicht abrechnen, diese werden also ebenfalls individuell von dem Pathologen dem Patienten zugeführt.

Wir bedanken uns bei Herrn Dr. Mehmet Atila für das Interview.

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