Entfernung Keratoakanthom: Offene Wunde nach OP - einfach abheilen lassen?

marc1975
marc1975
25.05.2021 · letzte Antwort: 15.06.2021

Bei meiner Mutter, 70 Jahre alt, wurde vor einer Woche ein Keratoakanthom entfernt (siehe Bild links). Ich hatte durch Vergleich von Bildern verschiedener Hauttumoren zunächst auf ein Plattenepithelkarzinom getippt (kommt statistisch als zweithäufigster Tumor vor) und deswegen auch zur Entfernung geraten; die histologische Untersuchung bestätigte aber heute den Befund eines gutartigen Tumors.

Heute war Sie noch einmal beim behandelnden Chirurgen, der die Wunde zunächst mit einer Mullbinde verschlossen und diese am Kopf mit einigen Stichen angenäht hatte. Meiner Mutter war die Größe der Wunde nicht bewusst; sie kam aber bereits mit der Mullbinde, die am Kopf festgenäht war, nicht zurecht, da sie einen "Zug" auf der Haut fühlte, als würde man die Haut dehnen. Das war auch der Grund, warum sie vorzeitig noch einmal den Chirurgen besucht hat, um die Nähte entfernen zu lassen. Die Wunde (siehe Bild rechts) wurde mit Braunovidon behandelt und erneut eine Mullbinde platziert, die mit Fixomull Stretch fixiert wurde.

In ca. 2 Wochen soll die Wunde nochmals chirurgisch verschlossen werden. Der Chirurg witzelte etwas, dass die zu platzierende Naht wie ein H*kenkreuz aussehen würde - nach etwas Recherche (Buch: Operative Dermatologie - Lehrbuch und Atlas, 2. Auflage, 2006, Seite 187 O-Z-Plastik und Seite 400, Kapitel 33: Kapillitium, Z-Plastik) gehe ich davon aus, dass entweder eine O-Z-Plastik oder eine H-Plastik vorgenommen werden soll (meine Mutter hat nicht gefragt), was bedeuten würde, dass die bestehende Wunde eigentlich noch erweitert würde, um z.B. bei einer H-Plastik die Verschiebelappen mobilisieren und diese möglichst spannungsfrei verlagern zu können.

Schon jetzt hat mich die Größe der Wunde negativ überrascht. Eine noch größere Erweiterung der Schnitte wünscht sich meine Mutter nicht, und inwieweit wirklich "spannungsfrei" gearbeitet werden kann, sofern man nur kleine Schnitte macht (um dem Patienten als Arzt entgegenzukommen), wage ich als Laie fast zu bezweifeln. Sollte eine Spannung entstehen, so dürfte meine Mutter in den kommenden Monaten damit kaum zurechtkommen, nachdem sie bereits die nicht unter Zug stehenden, wenigen Nähte des Mullverbands so stark gestört haben.

Lassen wir mal das kosmetische Aussehen beiseite: Meine Mutter erwägt, keine weitere OP machen zu lassen, damit sich die Wunde "natürlich" schließen kann. Obwohl ich schon einige Fachbücher danach durchsucht habe, kann ich hierzu nichts finden. Auf dem Bild (rechts) ist in der Mitte der Öffnung bereits die Knochenhaut zu sehen; der Rand der Wunde scheint mir noch geschwollen zu sein, da mir insgesamt das "Loch" etwas zu tief anmutet, da ich persönlich die Dicke der Kopfhaut immer als relativ dünn eingeschätzt hatte. Trotzdem meinte auch der behandelnde Arzt, daß die Wunde insgesamt einen "guten" Eindruck macht.

Frage daher: Kann man eine derartige Wunde bei regelmäßiger Behandlung mit Braunovidon und Abdeckung durch eine sterile Mullbinde (die ebenfalls regelmäßig gewechselt wird) auch sich selbst überlassen, und wächst diese Art einer Öffnung von selbst wieder zu?

Falls ja: Wie lange dauert so etwas? (schon alleine aufgrund der Frage, wann man z.B. wieder die Haare waschen kann, da nichts in die Wunde kommen darf)

Ist bei vollständiger Abheilung die gebildete Haut dünner als zuvor (d.h. man müsste permanent auf die Stelle aufpassen), oder entspricht diese dann der restlichen Kopfhaut (minus Haarfollikeln) ?

Hätte ich gewusst, daß es sich nicht um ein Plattenepithelkarzinom handelt und eine derartige große Wunde bei der Entfernung des Keratoakanthoms entsteht, hätte ich meiner Mutter nie zur Entfernung geraten. Ich mache mir große Vorwürfe und möchte ihr weiteres unnötiges Leid ersparen :'-(

Vielen Dank für Ihre Antwort!

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Antwort (1)

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Leider kann man Größe und Dimension so schlecht beurteilen.
Sie können gerne zu einem Berstungstermin vorbeikommen. Eine sinnhafte Beratung ist so nicht möglich.
Mit freundlichen Grüßen
PD Dr A Steiert

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