Die Transsexualität ist eine angeborene inverse sexuelle Orientierung, deren Vorkommen auf einen Promillebruchteil der männlichen sowie weiblichen Population begrenzt ist. Diese Menschen haben ein quälendes und nachhaltiges Gefühl, dass sie dem anderen sexuellen Geschlecht angehören, als in welches sie die natürliche gebürtige körperliche Ausstattung zwingt. Sie sind mit ihren Geschlechtsorganen nicht zufrieden und möchten mit den körperlichen Merkmalen des umgekehrten Geschlechtes ausgestattet sein. Ebenfalls sehnen sie sich nach der sexuellen Rolle des anderen Geschlechtes. Die Ätiologie der Transsexualität ist unklar. Diese Erkrankung entsteht wahrscheinlich in den pränatalen Lebensetappen und es handelt sich um einen irreversiblen Zustand. Die Transsexualität stellt daher ein lebenslängliches Problem des Individuums dar.
Therapie der Transsexualität
Die Therapie der Transsexualität schließt eine langjährige Behandlung ein, die gewöhnlich von einem Sexuologen bzw. Psychologen begonnen und gesteuert und anschließend von einem Chirurgen vorgesetzt wird:
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Die Grundlage der Therapie der Transsexualität stellt die Psychotherapie dar. Wichtig ist die Unterstützung bei der Gestaltung des Lebens in der umgekehrten sexuellen Rolle.
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Sobald diese Erkrankung diagnostiziert wird, wird das Behandlungsprogramm durch einen Transsexualitätsausschuss festgelegt und es kann eine Änderung des Vor- und Nachnamens in einen sexuell neutralen erfolgen.
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Die Hormontherapie soll solche Änderungen herbeiführen, damit die sekundären Geschlechtsmerkmale an das umgekehrte Geschlecht erinnern (Androgene bei Frauen, Antiandrogene in Kombination mit Östrogenen bei Männern). Die Ergebnisse der Hormontherapie sind bei Männern weniger zufrieden stellend. Die Entfernung des Barts sowie der typisch männlichen Behaarung macht meist auch eine Elektroepilation erforderlich.
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Die chirurgischen Eingriffe sollen das Körpergeschlecht ändern. Bei Männern bestehen sie in der Kastration, bei Frauen in der Entfernung der Brust durch plastische Chirurgen sowie in der Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke. Nach diesen Änderungen kann unter Zustimmung eines medizinischen Ausschusses die Änderung des Geschlechtes im Personenstandsregister beantragt werden.
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Plastische Operationen - Geschlechtsangleichung. Viele Transsexuelle sind mit der Korrektur der sekundären Geschlechtsmerkmale zufrieden und wünschen sich nicht die Änderung des Geschlechtsorgans selbst aufgrund der mangelnden Möglichkeit, eine vollkommene Form und Funktion zu erreichen.
Chirurgische Geschlechtsangleichung (von Mann zu Frau)
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Operation – Brustvergrößerung (falls vom Patienten gewünscht wird, da nach der Hormontherapie die Brust meist genügend wächst).
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Operation – die Umwandlung des Geschlechtsorgans ist ein einzeitiger Eingriff, bei dem aus dem männlichen Geschlechtsorgan das weibliche gestaltet wird. Der Eingriff besteht aus diesen Schritten:
Absetzung des Hodens und der Samenstränge.
Subkutane Penisabsetzung, mit Ausnahme eines kleinen Teiles der Eichel, der zur Gestaltung der Klitoris dient und die neuro-vaskuläre Versorgung besitzt.
Beibehaltung der Harnröhre.
Die Scheide kann aus der Penishaut in Form eines Tubus mit eigener Versorgung durch einen Unterhautstiel gestaltet werden. Eine andere Methode ist die Gestaltung der Scheide aus einem Dickdarmabschnitt. Der Dickdarm wird jedoch aufgrund der Verletzbarkeit der feinen Schleimhaut sowie der Sekrete zur Scheidengestaltung weniger verwendet.
Gestaltung der Schamlippen aus der Haut des Skrotums.
Chirurgische Geschlechtsangleichung (von Frau zu Mann)
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Brustabsetzung unter Beibehaltung des Warzenhofs und der Warze.
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Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke.
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Penisgestaltung bzw. Gestaltung der Harnröhre.
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Gestaltung des Skrotums.
Dieser Text entstand unter freundlicher Mithilfe von Prof. Dr. med. Jiri Vesely, CSc.
Aktualisiert: 05.11.2020